Aus Altholzbalken werden Möbel
Hätten Sie es gewusst? Wir produzieren Schnittholz aus historischem, durchschnittlich mindestens 140 Jahre “jungen” Eiche Altholzbalken mit regionalem Hintergrund. Unser Einzugsgebiet ist ausschliesslich der Kreis Steinfurt, Münster, Warendorf und Kreis Coesfeld. Wir verwenden keine Importware aus dem Ostblock, Nachhaltigkeit und Regionalität wird bei uns halt gross geschrieben !
Jedes Gebäude aus welchem Hölzer entnommen werden, wird bei uns registriert, um unseren Kunden der daraus entstehenden neuen Projekte anschliessend ein Zertifikat über den Ursprung der Hölzer übergeben zu können.
Wir fertigen ausschliesslich auftragsbezogen, verfügen aber mittlerweile über einen gut sortierten, reichhaltigen Altholzvorrat für die nächsten Jahre.
Die bei uns angelieferten Hölzer werden vorab nach vorraussichtlichem, zukünftigem Verwendungs vorsortiert und auf betriebseigene Systempaletten verpackt, dann Just in Time und auftragsbezogen in unserer Vakuum Trocknungsanlage gegen evtl. vorhandenen Insektenbefall mit 85 °C wärmebehandelt, ( ab 60 ° C gerinnt Eiweiss und die Insekten verenden ) und dadurch so modifiziert, das ein zukünftiger Insektenbefall ausgeschlossen werden kann, man könnte sagen, wir bauen einen technischen Holzschutz ein. ( ab 70°C Kerntemperatur im Holz kippen die Zuckermoleküle im Holz, sodass die Hölzer anschliessend von Insekten gemieden werden ) Anschliessend werden die Hölzer auf durchschnittlich 15 % + – 3 % Restfeuchte für die Aussenanwendung, oder auf 8% + – 3 % Restfeuchte für die Innenanwendung heruntergetrocknet.
Erst nach dem trocknen werden die Hölzer von anhaftenden Fremdkörpern befreit, entnagelt, maschinell gebürstet und z.B. auf unseren beiden Blockbandsägen, unserer Vielblattsäge, oder unserer Hobelstrasse , … kundenspeziefisch konfektioniert.
Hierbei arbeiten wir nach den Vorgaben unserer Kunden, was an altholztypischen Charakterstellen gewünscht und akzeptiert wird.
Typische Charaktereigenschaften von Altholz sind:
- Astigkeit
- Risse
- Zapfenlöcher
- Wurmlöcher
- Nagellöcher
- Risse
- Verfärbungen
All diese Charakter passend in Czene gesetzt, machen jedes Möbel zu einem unverwechselbarem Unikat !
Werden z. B. nur Risse und Zapfenlöcher für ein Unikat gewünscht, sortieren wir eine Charge Hölzer für Sie vor, und legen diese dann gemeinsam mit Ihnen zum individuellen Wunschmöbel zusammen. Anschliessend gehen diese Hölzer dann – so wie sie zusammengezeichnet wurden – in die Fertigung unserer Tischlerei, und es entsteht Ihr individuelles Wunschmöbel.
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit unterschiedlichste Oberflächen für Ihr Möbelstück zu kreieren, eine Auswahl dazu :
- Modell Hansell, sauber geschliffen
- Modell Austum, dunkel gespachtelt und geschliffen
- Modell Fuestrup, Charakterstellen beigeschliffen und dadurch deutlich betont
- Modell Pentrup, handgehobelt und dadurch deutlich strukturiert
- Modell Hüttrup, gebürstet, die Weichholzanteile werden aus der Holzoberfläche herausggebürstet mit Draht- und / oder Nylonbürsten, dadurch wird die Oberfläche deutlich Kratzunempfindlicher
- Modell Floth, sägerauh, die original gesägte Oberfläche bleibt erhalten und wird mit einer Nylonbürstung etwas verfeinert
- Modell Guntrup, die Charakterstellen werden transparent verfüllt, so kann man z.B. durch ein Zapfenloch hindurchschauen und alle ehemaligen, früheren Verarbeitungsspuren an den Hölzern noch “Life” erleben, und man erhält trotzdem eine glatte und pflegeleichte Oberfläche
- Modell Häger, die Charakterstellen werden metalischfarbend verfüllt, entweder pflegeleicht und glatt, oder leicht beifallend, so ergibt sich eine aufregende und ansprechende 3 D Optik. Unsere Farbtöne sind hierfür Kupfer, Silber und Gold.
- Modell Maestrup, die Charakterstellen werden farbig verfüllt, nahezu jeder RAL Farbton ist hier möglich, ggfl. können auch Firmenlogos so mit eingearbeitet werden
- Modell Aldrup, Originaloberflächen – die originalen Aussenseiten historischer Balken werden miteinander verleimt und behutsam beigeschliffen und gebürstet – hierbei ist ein enormes Fingespitzengefühl notwendig, um nicht die jahrhundertealte Struktur des Altholzes zu zerstören
- Modell Westerode, Originaloberflächen – historische Deelenbretter werden miteinander verleimt, behutsam beigeschliffen und leicht gebürstet – die Oberfläche ist hier nicht ganz so tiefgründig wie beim Modell Aldrup, historische Verarbeitungsspuren wie z.B. handgesägt sind aber noch besser erhalten und sichtbarer. Die Deelenbretter haben durchschnittlich eine Stärke von ca. 30 mm, variieren aber von 20 – 50 mm
Weiterhin haben wir die Möglichkeit wahlweise die Kanten zu besäumen und wie die Plattenoberfläche zu bearbeiten, oder aber die unverfälschte Originalkante zu belassen und sauber herauszuarbeiten.
Damit noch nicht genug, es ist möglich die neuen Möbel aus historischem Holz ursprünglich und unbehandelt zu lassen, nur sind diese dann sehr Schmutzempfindlich und anfällig für Flecken. Wir empfehlen die Flächen zu behandeln, hierfür gibt es diverse Möglichkeiten
- Natureffektlack, das Holz sieht wie unbehandeltes Rohholz aus
- Lack, das Holz wird etwas angefeuert, erscheint etwas kräftiger
- Öl, die natürlichste und ursprünglichste Oberfläche. Beim reinen Naturöl wird das Holz deutlich angefeuert, es besteht zusätzlich die Möglichkeit das Öl einzufärben, so können individuelle Farbtöne realisiert werden
- räuchern, diese Oberfläche hat nichts mit Rauch zu tun, sie charakterisiert nur einen der ursprünglichsten Farbtöne. Früher hat der Mensch mit den Tieren zusammen auf der Tenne gewohnt, in der Viehluft ist ein erheblicher Anteil an Amoniak, das Eichenholz hat als eigenen Inhaltsstoff Gerbsäure, diese reagiert auf das Amoniak und verfärbt das Holz dunkler, daher sind alte Naturholzmöbel in der Regel auch deutlich dunkler wie neue Möbel. Beim räuchern bedampft man heute das Eichenholz lediglich mit Amoniak, um einen natürlichen und kräftigen Farbton zu erzeugen. Das Holz muss dann anschliessend aber noch zusätzlich mit einem Öl oder Lack oberflächenbehandelt werden
- beizen, hierbei wird das Holz mit künstlichen Farbpigmenten individuell eingefärbt, dadurch verändert sich die Farbe anschliessend nicht mehr so schnell z.B. durch UV- bzw. Sonneneinstrahlung etc.. Das Holz muss dann anschliessend aber noch zusätzlich mit einem Öl oder Lack oberflächenbehandelt werden.